Der Bildungsabschluss als Versicherungsfachfrau oder Versicherungsfachmann mit eidgenössischem Fachausweis qualifiziert jährlich etwa 175 Personen für die Übernahme von Fachverantwortung in klassischen Bereichen der Assekuranz. Dazu zählen das Produktmanagement/Underwriting, der Vertrieb und Support, die Schaden- und Leistungsfallbearbeitung sowie das Broking, und dies in den Sparten Personen-, Sozial-, Sach- und Vermögensversicherungen. Dieser Abschluss ist ein etabliert, breit anerkannt und gilt als Türöffner ins mittlere Management.

(Stand der Projektwebsite 6.2.2025)

Generelle Zielsetzungen

  • Anpassen von Anforderungen und Ausrichtung auf aktuellen und künftigen Qualifikationsbedarf. Umsetzung neuer Fachkenntnisse und Entwicklungen, Ermöglichung eines höheren Innovationsrhythmus.
  • Schärfung des Berufsprofils der Versicherungsfachleute mit expliziten Fachrichtungen als erste fachliche Vertiefung und Spezialisierung nach der kaufmännischen Berufslehre. Stärkung als Basis für die weitere berufliche Entwicklung in der Assekuranz.
  • Klarere Abgrenzung zum Bildungsabschluss dipl. Versicherungswirtschafter/-innen HF (Höheren Fachschule Versicherung HFV) im Hinblick auf eine optimale Ergänzung dieser Gefässe.
  • Erhöhung der Attraktivität für die Studierenden durch effizienteren Vorbereitungslehrgang und flexibleres Prüfungssystem.
  • Umsetzung eines modernen Lernverständnisses und didaktisch sinnvolle Nutzung des digitalen Lernens

Zwischenresultate

  • In einem Vorprojekt wurde 2021 die bestehende Prüfungsordnung und das modulare Kurssystem einer umfassenden Evaluation unterzogen. Die Erkenntnisse der SVV Studie Skills der Zukunft wurden berücksichtigt.
  • Qualifikationsprofil mit vier Fachrichtungen: Basis der Totalrevision ist das Qualifikationsprofil als prägnantes Abbild des Berufs. Es beschreibt die Anforderungen und angestrebten Handlungskompetenzen, um als Versicherungsfachmann /-frau den Beruf kompetent ausüben zu können. Es wurde mit Praxisexperten aus den Unternehmen erarbeitet und vom SBFI genehmigt.
  • Lehrgangskonzept: Ein definierter Lehrgang mit einem Kernmodul und sowie vier Fachbereichsmodulen soll das bestehende modulare Kurssystem ablösen. Die Anzahl Modulprüfungen wird reduziert. Die Praxisarbeit am Schluss fördert die Anwendung und Integration der erlernten Handlungskompetenzen. Fundierte Kenntnisse in der gesamten Wertschöpfungskette der Versicherungswirtschaft, sowohl in den Bereichen Leben als auch Nichtleben werden erworben.

Wichtige Etappen (Grobplanung)

Bis Mitte 2025: Konzeptionelle Grundlagen

  • Konzept und Prototyp des Lehrganges mit Lerninhalten, Medien und Prüfung
  • Erarbeitung und Einreichen der Prüfungsordnung und der Wegleitung für die eidgenössische Berufsprüfung
  • Überlegungen zum Betriebskonzept und Entwicklung der Rollen der Stakeholder z. B. Partnerschulen, Dozenten und Dozentinnen

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Ab Mitte 2025 bis Ende 2026: Vorbereitung auf Lehrgang und Prüfung

  • Bereitstellen und Entwickeln von Grundlagen für Dozierende, Lerninhalten und Medien
  • Onboarding von Experten und Dozierenden, Pilotdurchführung
  • Erneuerung/Anpassung der Vereinbarungen mit Partnerschulen
  • Bereitstellen der Lernpfade in der digitalen Lernumgebung «myVBV»
  • Konzept für die Übergangssituation. Sicherstellen, dass bestehende Studierende und Repetenten (v. a. Beginn 2025 und 2026) eine passgenaue Prüfung ablegen können

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Ab 2027 bis Ende 2028: Einführung Lehrgänge und Prüfungen

  • Start der neuen Lehrgänge und Modulprüfungen (ab 2027)
  • Letzte Durchführung der eidg. Abschlussprüfung (Prozessmodule) gemäss bestehender Prüfungsordnung (Herbst 2027)
  • Erste Durchführung der eidgenössischen Berufsprüfung gemäss neuer Prüfungsordnung (2028)

Ansprechpartner / Projektstruktur

Auftraggeber und Lenkungsausschuss:

  • Vorstand des VBV

Ansprechpartner / Co-Gesamtprojektleitung:

  • Jürg Zellweger (Direktor)

  • Francesco Calarco (Leiter Höhere Berufsbildung)

Teilprojektleitungen / Projektunterstützung:

  • Alexandra Vangelista (Lernetz)
  • Pamela Aeschlimann (Lernetz)
  • Dominic Beyeler (Prüfungsleiter Versicherungsfachleute)

Arbeitsgruppen aus Praxisexperten zu den Teilprojekten:

  • Fachpersonen, Unternehmensvertreter, Schulvertreter, Dozentenschaft, Studierende, etc. je nach Fachbereich oder Thema