KV Studenten am lernen

Die Lehre zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann ist die meistgewählte berufliche Grundbildung der Schweiz. Sie geniesst in der Versicherungsbranche einen hohen Stellenwert. Kaufleute Privatversicherung arbeiten an Hauptsitzen, in Regionaldirektionen und Agenturen von Versicherungsgesellschaften oder auch bei Versicherungsbrokern.

Viel Herzblut für den Berufsnachwuchs

Simon Werren, unser Leiter Nachwuchsentwicklung, erzählt, was ihm an seiner Aufgabe besonders Freude macht.

Informationen für Lernende

Anforderungen, Voraussetzungen

Vorbildung 

  • Obligatorische Schule mit mittleren oder hohen Anforderungen abgeschlossen 
  • Besuch der Berufsmaturitätsschule mit bestandener BMS-Aufnahmeprüfung möglich 
  • Tastaturschreiben (Fertigkeit muss vor Lehrbeginn erworben werden) 

Anforderungen 

  • Kontaktfreude 
  • Gute Auffassungsgabe 
  • Mündliche und schriftliche Sprachgewandtheit 
  • Flair für Zahlen 
  • Freude an Computerarbeit 
  • Fremdsprachenkenntnisse 
  • Organisationstalent 
  • Selbstständigkeit 
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Zuverlässigkeit

Ausbildungsplatz bei einer Unternehmung 

Freie Ausbildungsplätze findest du: 

Ausbildung, Lernorte, Lernumgebungen

In der Branche Privatversicherung werden jährlich ca. 400 Lernende als Kaufmann/-frau EFZ in ausgebildet.  

Dauer  

3 Jahre  

Aufbau  

Die berufliche Grundbildung wirst du an drei Lernorten absolvieren: 

  • im Lehrbetrieb 
  • in der Berufsfachschule 

  • in überbetrieblichen Kursen   

Die betriebliche Praxis, die grundlegenden Berufskenntnisse sowie die Allgemeinbildung, das relevante Branchen- und Fachwissen fügen sich zum erforderlichen Bündel an Handlungskompetenzen für einen erfolgreichen Berufseinstieg zusammen. 

Verschiedene digitale Lernumgebungen begleiten dich an den verschiedenen Lernorten über die ganze Lehrzeit und unterstützen die Ausbildung und das selbständige Lernen. 

Lernort Betrieb

Im Betrieb stehen die Praxiserfahrung sowie die Aneignung und Vertiefung der Branchenkenntnisse im Zentrum. An konkreten praktischen Arbeiten werden die erforderlichen beruflichen Handlungskompetenzen erworben bzw. aufgebaut. Als digitale Lernumgebung kommt time2learn zum Einsatz.

Lernort Überbetriebliche Kurse

In den überbetrieblichen Kursen (jeweils mit Vorbereitungsphase, Präsenzkurse und Nachbereitungsphase) erarbeiten sich die Lernenden spezifische Kenntnisse der Branche Privatversicherung und sie vertiefen die berufsspezifischen Fertigkeiten (inkl. Reflexionsfähigkeit). Als digitale Lernumgebung gelangt das versicherungsspezifisch ausgerichtete Tool myVBV zum Einsatz.

Lernort Berufsfachschule

Der Unterricht an der Berufsfachschule findet an zwei Tagen pro Woche in den ersten beiden Ausbildungs­jahren und an einen Tag im dritten Jahr statt.

Besuchst Du den Berufsmaturitätsunterricht, erwirbst du ergänzend jene Grundlagen, die du für ein Studium an der Fachhochschule nach erfolgreich abgeschlossener Grundbildung benötigst.

Die digitale Lernumgebung bzw. die an den Berufsfachschulen zum Einsatz gelangenden Lernmedien sind unterschiedlich.

Abschluss

Kaufmann/-frau EFZ Privatversicherung (mit oder ohne eidgenössisches Berufsmaturitätszeugnis)

Qualifikationsverfahren

In das Qualifikationsverfahren fliessen die Erfahrungsnoten der drei Lernorte Lehrbetrieb, Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse sowie die Abschlussprüfungen im betrieblichen Teil (Qualifikationsbereich Praktische Arbeit) und im schulischen Teil (Qualifikationsbereich Berufskenntnisse und Allgemeinbildung) ein.

Wichtige Termine

Lehrbeginn ist in der Regel anfangs August. Nach einer ersten betrieblichen Ankommensphase startet dann ab Mitte August bereits die Berufsfachschule und in der Regel ab September (je nach Region unterschiedlich) die ersten überbetrieblichen Kurse.

Die weiteren relevanten wichtigen Termine werden hier laufend aufgeschaltet.
 

Perspektiven

Die Perspektiven in der Weiterbildung für Kaufleute sind unendlich. Cool. Zahlreiche Weiterbildungen warten nur darauf, entdeckt und absolviert zu werden. Kaufleute können sich im Rahmen der höheren Berufsbildung etwa als Versicherungsfachmann/-frau mit eidg. Fachausweis oder als dipl. Versicherungswirtschafter/-in HF weiterbilden. Auch ein Studium an einer Fachhochschule (mit Berufsmaturität) oder an einer universitären Hochschule (mit Berufsmaturität und Ergänzungsprüfung Passerelle) ist möglich. Andere Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen z.B. in den Bereichen Rechnungswesen und Controlling, Marketing und Kommunikation oder Personal- und Unternehmensführung.  

Die Berufswelt steht Kaufleuten offen. New York, Singapur, Melbourne. Kaufleute Privatversicherung, die in grossen Versicherungsunternehmen mit Niederlassungen im In- und Ausland arbeiten, haben nach der Grundbildung gute Chancen auf einen Aufenthalt in einem anderen Sprachgebiet.

Mit entsprechender Weiterbildung können sie auch als Schadeninspektor/-in, als Mitarbeiter/-in im Aussendienst, Produktmanager/-in, Generalagent/-in oder als Anlageberater/-in arbeiten.

Berufsbeispiele in der Assekuranz (Videos)

Anschlussmöglichkeiten nach dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis

Kaufmännische Grundbildung: Branchenübergreifende Informationen zum Berufsfeld

Informationen für Betriebe

Hinweise, Anforderungen an (neue) Lehrbetriebe

Das Anforderungsprofil der Lernenden hat sich mit der Bildungsverordnung 2023 grundsätzlich nicht geändert. Allerdings nehmen einzelne Voraussetzungen einen höheren Stellenwert ein, beispielsweise das Handeln in agilen Organisationsformen oder in einem vernetzten Arbeitsumfeld.

Anforderungen an die LernendenAnforderungen an die LehrbetriebeCheckliste für neue Lehrbetriebe - Ausgabe 2024

Die betriebliche Ausbildung im Überblick

In der betrieblichen Ausbildung gelangen in allen kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen dieselben praxisorientierten Umsetzungsinstrumente zum Einsatz. Der VBV hat diese auf die Bedürfnisse und Spezifitäten der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranche Privatversicherung angepasst und ausgerichtet.

Die Ausbildungs- und Einsatzplanung

In der Ausbildungs- und Einsatzplanung werden die Inhalte und der Ablauf der betrieblichen Ausbildung festgelegt. Im Ausbildungsplan bestimmt die vorgesetzte Person, in welchem Semester die lernende Person welche Praxisaufträge bearbeitet.
Vorlage Ausbildungsplanung

Praxisaufträge

Praxisaufträge unterstützen die Umsetzung zentraler Kompetenzen und Handlungen im Ausbildungsbetrieb und sind das wichtigste Instrument für die Steuerung der Kompetenzentwicklung der Lernenden. Die Lernenden führen die Praxisaufträge direkt im Arbeitsalltag durch und eignen sich auf diese Weise die beruflichen Handlungskompetenzen an. Indem sie ihre Erfahrung anschliessend in der Lerndokumentation dokumentieren und reflektieren, entwickeln sie ihre Handlungskompetenzen weiter. Die Praxisaufträge basieren auf den im Bildungsplan definierten Leistungszielen. Praxisaufträge setzen sich aus einer Ausgangslage, Aufgabenstellungen und Hinweisen zum Vorgehen zusammen.
Pro Semester müssen mindestens 3 - 4 Praxisaufträge bearbeitet werden, und es muss sichergestellt sein, dass bis zum Ende der Ausbildung mit den bearbeiteten Praxisaufträgen alle Handlungskompetenzen abgedeckt (total mindestens 22 Praxisaufträge) und mindestens 9 branchenspezifische Praxisaufträge während den sechs Semestern umgesetzt werden.
Die aktuell zur Verfügung stehenden Praxisaufträge der Branche Privatversicherung sind un-ter dem nächsten Abschnitt (Akkordeon) zu finden.

Kompetenzraster und Leitfragen

Die Umsetzung der Praxisaufträge werden durch den/die Lernende/n und seine/ihre vorgesetzte Person eingeschätzt. Das Hilfsmittel dazu sind die entsprechenden Kompetenzraster und deren Leitfragen und Kompetenzkriterien, welche Bestandteile der jeweiligen Praxisaufträge sind.

Lerndokumentation

In der Lerndokumentation dokumentieren die Lernenden ihre Lernleistungen, z.B. Probezeitberichte, Lernjournale, Extrameilen, interne Projekte etc. oder auch Zeugnisse, Zertifikate etc. Die Berufsbildnerinnen und -bildner erhalten überdies den Status der Umsetzung der Praxisaufträge sowie der Selbst- und Fremdeinschätzung der Handlungskompetenzen pro lernende Person.

Semesterqualifikation

Einmal pro Semester findet eine Semesterqualifikation statt, in deren Zentrum die Kompetenzentwicklung der lernenden Person steht. 

Anleitung Semesterqualifikation
Präsentation Semesterqualifikation

Betrieblicher Kompetenznachweis

Teil der Semesterqualifikation ist der betriebliche Kompetenznachweis: Die Berufsbildnerin oder der Berufsbildner hält die Leistungen der lernenden Person am Ende jedes Semesters in der Form von betrieblichen Kompetenznachweisen fest. Dafür steht ein vorgegebenes Bewertungsraster auf time2learn zur Verfügung. Basis für die Beurteilung bildet der Bildungsbericht. Die Kompetenznachweise werden in Noten ausgedrückt. Diese fliessen in die Berechnung der Erfahrungsnote ein.
 

Die Praxisaufträge

Die Praxisaufträge sind Aufträge im Arbeitsalltag, die die Entwicklung der Handlungskompetenzen unterstützen und fördern. Sie dienen dem Aufbau von Routine & Know-How und sind in unterschiedlichen Arbeitssituationen einsetzbar.

Während der 3-jährigen EFZ-Lehre muss ein Minimum von 22 Praxisaufträgen, das heisst ein Praxisauftrag pro Handlungskompetenz, umgesetzt werden. Davon müssen mindestens 9 Praxisaufträge branchenspezifisch sein.

Auf dieser Seite finden Sie alle aktuell zur Verfügung stehenden Praxisaufträge der Branche Privatversicherung.

Handungskompetenzbereich A: Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen

A1 Praxisauftrag 1 (A1 - PA1): Ziele nach der SMART-Methode setzen und Massnahmen ableitenA1 Praxisauftrag 2 (A1 - PA2): Vorbereitung und Durchführung des QualifikationsgesprächsA1 Praxisauftrag 3 (A1 - PA3): Talente,  Stärken und Schwächen erkennenA2 Praxisauftrag 1 (A2 - PA1): Berufliche Netzwerke kennenlernen und pflegenA3 Praxisauftrag 1 (A3 - PA1): Auftrag klären, durchführen und Rückmeldungen einholen

Handlungskompetenzbereich B: Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld

B1 Praxisauftrag 1 (B1 - PA1): Teamspirit lebenB1 Praxisauftrag 2 (B1 - PA2): Umgang mit schwierigen Situationen im TeamB2 Praxisautrag 1 (B2 - PA1): Informationen dienstleistungsorientiert entgegennehmen, weiterleiten und betriebliche Schnittstellen analysierenB3 Praxisauftrag 1 (B3 - PA1): Wirtschaftliche Entwicklungen interpretieren, eine eigene Meinung bilden und in Fachdiskussionen vertretenB4 Praxisauftrag 1 (B4 - PA1): ProjektmanagementaufgabenB5 Praxisauftrag 1 (B5 - PA1): Veränderungen positiv mitgestalten

Handlungskompetenzbereich C: Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen

C1 Praxisauftrag 1 (C1 PA1): Termine und Aufgaben planen, koordinieren und priorisieren
C1 Praxisauftrag 2 (C1 PA2): Eigene Ressourcen verhältnismässig einsetzen
C1 Praxisauftrag 3 (C1 PA3): Anlass organisieren
C1 Praxisauftrag 4 (C1 PA4): Semesterplanung
C2 Praxisauftrag 1 (C2 PA1): Anleitung erstellen
C2 Praxisauftrag 2 (C2 PA2): Terminkalender und Protokoll führen 
C2 Praxisauftrag 3 (C2 PA3): Dokumentenmanagement sicherstellen 
C3 Praxisauftrag 1 (C3 PA1): Prozess planen, dokumentieren und optimieren
C3 Praxisauftrag 2 (C3 PA2): Versicherungsanträge überprüfen 
C3 Praxisauftrag 3 (C3 PA3): Vertragsanpassungen unter vollständiger Berücksichtigung der Kundenbeziehung 
C3 Praxisauftrag 4 (C3 PA4): Versicherungsanträge: Zweck, Risiken, spezielle Vertragskonditionen und weitere Massnahmen 
C3 Praxisauftrag 5 (C3 PA5): Schadenfälle bearbeiten und dokumentieren 
C4 Praxisauftrag 1 (C4 PA1): Eigenschaften einer Zielgruppe definieren 
C4 Praxisauftrag 2 (C4 PA2): Kommunikationsinhalte erstellen 
C4 Praxisauftrag 3 (C4 PA3): Multimediale Entwicklung in Kommunikationsmassnahmen berücksichtigen 
C5 Praxisauftrag 1 (C5 PA1): Budget erstellen 
C5 Praxisauftrag 2 (C5 PA2): Rechnung erstellen und den Zahlungseingang überwachen 
C5 Praxisauftrag 3 (C5 PA3): Eingegangene Rechnungen bezüglich Kostenübernahme kontrollieren 

Handlungskompetenzbereich D: Gestalten von Kunden- oder Lieferantenbeziehungen

D1 Praxisauftrag 1 (D1 PA1): Anliegen entgegennehmen und gegebenenfalls weiterleiten 
D1 Praxisauftrag 2 (D1 PA2): Professionell mündlich kommunizieren
D2 Praxisauftrag 1 (D2 PA1): Informationen vermitteln 
D2 Praxisauftrag 2 (D2 PA2): Lösungen für Anfragen aufzeigen 
D2 Praxisauftrag 3 (D2 PA3): Auf Einwände eingehen
D2 Praxisauftrag 4 (D2 PA4): Beschwerdenmanagement
D2 Praxisauftrag 5 (D2 PA5): Meine Kundentelefonate analysieren
D3 Praxisauftrag 1 (D3 PA1): Verhandlungen oder Verkaufsgespräche führen
D4 Praxisauftrag 1 (D4 PA1): Beziehungen aufbauen und pflegen

Handlungskompetenzbereich E: Einsetzen von Technologien der digitalien Arbeitswelt

E1 Praxisauftrag 1 (E1 PA1): Risiken bezüglich Datensicherheit und -schutz erkennen 
E1 Praxisautrag 2 (E1 PA2): Betriebliche Systeme sicher anwenden 
E2 Praxisauftrag 1 (E2 PA1): Eine Recherche im Versicherungsbereich durchführen 
E3 Praxisauftrag 1 (E3 PA1): Eine inhaltliche Analyse oder quantitative Auswertung durchführen und interpretieren 
E4 Praxisauftrag 1 (E4 PA1): Unternehmensspezifische Inhalte multimedial aufbereiten und überprüfen 
E4 Praxisauftrag 2 (E4 PA2): Präsentation zu einem Produkt/einer Dienstleistung des Unternehmens erstellenE4 Praxisauftrag 3 (E4 PA3): Unternehmenspräsentation: Vision, Strategie und Werte 

Praxisaufträge zu Handlungskompetenzbereiche C - E (optionsspezifisch)

Umsetzung Optionen im Betrieb mit branchenspezifischen Praxisaufträgen (Hinweise)

VBV hat zusammen mit einer Arbeitsgruppe mit Fachleuten aus den Gesellschaften im Hinblick auf die Umsetzung der Optionen die optionsspezifischen Praxisaufträge branchenspezifisch kontextualisiert. Damit ist sichergestellt, dass alle vier Optionen in einem Lehrbetrieb unserer Branche umgesetzt werden können. Darüber hinaus können die Lehrbetriebe auch die optionsspezifischen Praxisaufträge weiter auf die jeweiligen Gegebenheiten präzisieren und anpassen. Somit wird der Kompetenzaufbau am Lernort Betrieb zielgerichtet auch in den Optionen über das Instrument «betriebliche Praxisaufträge» gefördert. Die Umsetzung von durch die Berufsfachschule initiierten Transferaufträgen sollte somit lediglich als letzte Möglichkeit in unserer Branche zur Anwendung kommen.

C6 Praxisauftrag 1 (C6 PA1): Bei der Erstellung des Jahresabschlusses mitarbeitenC6 Praxisauftrag 2 (C6 PA2): Aufgaben aus dem Finanzbereich bearbeitenD5 Praxisauftrag 1 (D5 PA1): Reklamationsgespräche in der Landessprache erfolgreich führen
D5 Praxisauftrag 2 (D5 PA2): Anspruchsvolle Beratungsgespräche gestalten
D5 Praxisauftrag 3 (D5 PA3): Herausfordernde Verkaufsgespräche führenD6 Praxisauftrag 1 (D6 PA1): Reklamationsgespräche in der Fremdsprache erfolgreich führenD6 Praxisauftrag 2 (D6 PA2): Anspruchsvolle Beratungsgespräche in der Fremdsprache führenE5 Praxisauftrag 1 (E5 PA1): Inhaltsverwaltungssystem betreuenE6 Praxisauftrag 1 (E6 PA1): Grosse Datenmengen bereinigen und aufbereiten

Die Ausbildung der Lernenden in den überbetrieblichen Kursen

Zweck

Die überbetrieblichen Kurse ergänzen die betriebliche Ausbildung und haben den Zweck, die Lernenden in die grundlegenden kaufmännischen Fertigkeiten und Kenntnisse der Branche Privatversicherung einzuführen. Sie sollen auf die praktische Ausbildung im Lehrbetrieb vorbereiten und die entsprechenden Grundlagen dafür legen. Die Lernenden sollen während der anschliessenden Tätigkeit im Lehrbetrieb die im Kurs erlernten Grundfertigkeiten möglichst selbstständig üben, festigen und vertiefen. Die Kurse vermitteln branchenspezifische Kompetenzen und dienen der Sicherstellung betrieblicher Prüfungsleistungen. Grundlage für die Vermittlung branchenspezifischer Kompetenzen sind die im Bildungsplan der Branche Privatversicherung aufgeführten Handlungskompetenzen, Arbeitssituationen und Leistungsziele.

Struktur im Überblick

  • Die Lernenden besuchen über die drei Lehrjahre verteilt insgesamt 16 sogenannte üK-Circles, 5 im ersten, 8 im zweiten und 3 im dritten Lehrjahr.
  • Eine üK-Einheit besteht aus einer Vorbereitungsphase, einer Präsenzphase (Trainingstag vor Ort) und einer Nachbereitungsphase.
  • Vor- und Nachbereitungsaufträge sind verbindlich.
  • Der Trainingstag erfolgt ganztägig.
  • Für die Vor- und Nachbereitungsphasen der üKs sind den Lernenden im Betrieb jeweils 2 – 4 Stunden zur Verfügung zu stellen (aktueller Stand, Änderungen aufgrund der Erfahrungen ab Einführung 2023 vorbehalten).
  • Der Unterricht wird grundsätzlich handlungskompetenzorientiert durchgeführt, wobei das branchenspezifische Grundlagenwissen einen hohen Stellenwert hat.

üK-Unterricht: BYOD (Bring your own device)

Der Unterricht nach KV Reform 2023 verlangt künftig von allen Lernenden den Einsatz elektronischer Medien. Jeder üK-Teilnehmer muss zwingend sein persönliches Notebook in den üK-Unterricht mitbringen. Die Anforderungen an die "BYOD"-Geräte finden Sie im nachfolgenden Flyer.Mindestanforderungen BYOD für Lernende

Kompetenznachweise in den überbetrieblichen Kursen

Während der dreijährigen Lehre legen die lernenden Personen zwei üK-Kompetenznachweise ab. Die üK-Kompetenznachweise prüfen die zu erreichenden Handlungskompetenzen anhand berufstypischer Arbeitssituationen und deren Leistungsziele aus den üK-Tagen.

Die beiden üK-Kompetenznachweise umfassen mehrere Teile (sogenannte üK-KN-Elemente) und betreffen 13 der 16 üK-Circles. Es gelangen verschiedene Methoden zur Anwendung.

Die digitalen Lernumgebungen

time2learn für die betriebliche Ausbildung

Die betriebliche Ausbildung wird über die Lernumgebung «time2learn» gesteuert und die entsprechenden Instrumente für die betriebliche Ausbildung (u.a. alle Vorlagen Praxisaufträge) stehen auf time2learn zur Verfügung. Die Verwendung der Lernumgebung time2learn ist für alle Lehrbetriebe der Branche Privatversicherung obligatorisch.

Verschiedene Erklärvideos time2learn führen ein in die Ausbildungs- und Einsatzplanung, Umsetzung der Praxisaufträge und die betriebliche Semesterqualifikation (siehe Titel Generelles, Akkordeon «Downloads & Links»).

myVBV für die Ausbildung der Lernenden in den überbetrieblichen Kursen

Mit myVBV stellt der VBV für die Lernenden und üK-Verantwortlichen eine digitale Lernumgebung mit Umsetzungsinstrumenten für die überbetrieblichen Kurse und die üK-Kompetenznachweise bereit. Die digitale Lernumgebung myVBV bietet insbesondere folgende Funktionalitäten:

Lernende

  • Zugriff auf den Lernpfad und die damit verbundenen berufstypischen Handlungsfelder / Themen in der Mediathek
  • Zugriff auf alle damit verbundenen Lernmedien und Unterlagen zu Vorbereitung, Prä-senztagen und Nachbereitung / Transfer
  • Anmeldeverfahren / Aufgebot für üK-Präsenttage
  • Anmeldung und Absolvierung von Kompetenznachweisen
  • Mandatierung von Praxisbildner/-innen als Lernbegleitung.
     

Verantwortliche der überbetrieblichen Kurse

  • üK-Trainer/-innen: Cockpit mit Details zu den betreuten Durchführungen (Klassen) und Vorschau Teilnehmer der betreuten Durchführungen
  • üK-Regionenverantwortliche: Dashboard mit Übersicht über die betreuten Durchfüh-rungen (Klassen) und Zugang zu den Cockpits der entsprechenden Trainer/-innen
     

Verantwortliche der Lehrbetriebe

  • Praxisbildner/-in: Überblick über den aktuellen Lern-/Kompetenzstatus der Lernenden, die sie jeweils betreuen (sofern mandatiert durch die Lernenden)
  • Ausbildungsverantwortliche (Betrieb): Überblick über den aktuellen Lern-/Kompetenzstatus des Unternehmens (in Vorbereitung)
     

Sonderformen

Bei allen Sonderformen in der beruflichen Grundbildung für Kaufleute empfiehlt sich eine frühzeitige Kontaktnahme des Lehrbetriebs mit dem VBV, um offene Aspekte zu klären bzw. zu regeln.

Verkürzte berufliche Grundbildungen

Betriebliche Ausbildung: Vor Vertragsabschluss zu einem verkürzten Bildungsgang ist gemäss den gesamtschweizerischen Vorgaben eine Standortbestimmung zu den bereits ausgebildeten Handlungskompetenzen mittels Kompetenzraster aus dem verkürzten Lehrjahr vorgenommen werden. Aufgrund dieser Standortbestimmung identifizieren die Vertragsparteien gemeinsam, welche Handlungskompetenzen aus dem verkürzten Lehrjahr noch erarbeitet werden müssen und bestimmen die entsprechenden Praxisaufträge. Sobald der Lehrvertrag durch die zuständigen kantonalen Behörden genehmigt wurde, reichen die Betriebe das Resultat der Standortbestimmung (Selbst- und Fremdeinschätzung zum Kompetenzraster) sowie den angepassten betrieblichen Ausbildungsplan an den VBV (nachwuchsentwicklung(at)vbv-afa.ch) ein.

Überbetriebliche Kurse: Lernenden in einer verkürzten Grundbildung müssen die überbetrieblichen Kurse vollumfänglich besuchen, damit die ÜK-Kompetenznachweise erarbeitet werden können. Die Details sind in der Wegleitung für die überbetrieblichen Kurse (siehe «Generelles», Akkordeon «Downloads & Links») geregelt.

Sport- und Talentschulen in spezifischen, verlängerten Bildungsgängen

Im Falle einer verlängerten betrieblich organisierte Grundbildung (z.B. Sportlerlehre) wird die Ausbildung im Betrieb und in den überbetrieblichen Kursen durch die zuständige kantonale Behörde zusammen mit der jeweiligen Ausbildungs- und Prüfungsbranche, den Anbietern der überbetrieblichen Kurse und der schulischen Bildung vor Ort geregelt.

Unterbrochene Bildungsgänge (Mobilitäts-Projekte)

Eine Unterbrechung der beruflichen Grundbildung z.B. durch ein Auslandjahr stellt faktisch eine Lehrvertragsauflösung vor dem Auslandsjahr, und eine Lehrfortsetzung bei Wiedereintritt dar. Dies bedingt ein von den Lehrvertragsparteien unterzeichnetes Gesuch an die kantonale Behörde. Vor Ausbildungsbeginn kontaktieren die Anbieter der Mobilitäts-Projekte die betroffenen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen frühzeitig, damit die Ausbildung im Betrieb und in den überbetrieblichen Kursen sichergestellt werden kann.

Kostenaspekte

Das Kursgeld pro lernende Person für eine ük-Einheit (üK-Circle) beträgt CHF 200.-. Das ergibt für die 16 üK-Circles CHF 3'200.— über drei Jahre Ausbildungszeit. Im Kursgeld enthalten sind die Lizenz für «time2learn», der Zugang für die Lernenden zu myVBV und zu den Lernmedien (neu via Mediathek in myVBV). Die Kurskosten in der Romandie und im Kanton Tessin können davon abweichen aufgrund anderer kantonaler Regelungen und Zuständigkeiten für die Kursdurchführung.

Spätestens ab 2024 steht den Lehrbetrieben (ausbildungsverantwortliche Personen, Lernbegleitung der Lernenden durch betriebliche Praxisbildner/-innen) ebenfalls ein Zugang zu myVBV zur Verfügung (ohne Zugang zu den Lernmedien).

Wichtige Termine

Erfassung der neuen Lernenden in time2learn

Bevor die neuen Lernenden erfasst werden können, muss im System time2learn durch den VBV zuerst der Lehrbetrieb erfasst werden. Zudem muss zwingend einer Person die Rolle ‘F’ = Firmenadministrator zugeteilt werden.
Bitte nehmen Sie direkt mit der verantwortlichen Person, Ueli Schreyer, Kontakt auf, um den Zugang zu time2learn zu erhalten.

Link in System time2learn

Danach können Sie die neuen Lernenden sowie die Berufsbildner, welche die neuen Lernenden betreuen werden, erfassen. Sobald ein/e neue/r Lernende/r erfasst wurde, soll ihr/ihm durch den Firmenadministrator ebenfalls ein Startpasswort gesetzt werden, damit auch sie/er Zugang zum time2learn hat.

  • Die neuen Lernenden mit Lehrbeginn 2024 müssen bis 15. Juli 2024 in time2learn erfasst sein (mit korrekter e-Mail-Adresse des Lehrbetriebes).

üK-Termine 2024/2025 (Bivo 2023)

üK-Planung 1. Lehrjahr 2024 - Generation 2024 - 2027

üK-Planung 2. Lehrjahr 2024 - Generation 2023 - 2026

Abgabetermine Semsterqualifikationsnoten

Semesterqualifikationen 1 und 2: bis spätestens 15. August des zweiten Lehrjahrs
Semesterqualifikationen 3 und 4: bis spätestens 15. August des dritten Lehrjahrs
Semesterqualifikationen 5 und 6: bis spätestens 15. Mai des dritten Lehrjahrs

Informationen für üK-Organisationen und üK-Trainer/-innen

myVBV

Mit myVBV stellt der VBV für die Lernenden und üK-Verantwortlichen eine digitale Lernumgebung mit Umsetzungsinstrumenten für die überbetrieblichen Kurse und die üK-Kompetenznachweise bereit. Die digitale Lernumgebung myVBV bietet insbesondere folgende Funktionalitäten:

  • Zugriff auf den Lernpfad mit den üK-Circles
  • Zugriff auf die damit verbundenen berufstypischen Handlungsfelder / Themen in der Mediathek
  • Zugriff auf alle damit verbundenen Lernmedien und Unterlagen zu Vorbereitung, Präsenztagen und Nachbereitung / Transfer
  • Anmeldeverfahren / Aufgebot für üK-Präsenttage
  • Aufgebot / Anmeldung und Absolvierung von Kompetenznachweisen.
  • Aufgebot und Absolvierung von Kompetenznachweisen.

Umgang mit Sonderformen

Für den Umgang in den überbetrieblichen Kursen mit Lernenden, die eine verkürzte, eine allenfalls unterbrochene oder eine verlängerte berufliche Grundbildung absolvieren, verweisen wir auf den entsprechenden Abschnitt (Akkordeon) beim Titel «Informationen für die Betriebe».

Fristen, Absenzen etc.

Fristen für die Absolvierung von üK-Kompetenznachweis-Elementen

Für die üK-Circles, welche einen Test «Wissens- und Verständnisfragen» oder eine «geleitete Fallarbeit» als Elemente von üK-Kompetenznachweisen (üK-KN) beinhalten, gelangen folgende Fristen für ihre Erledigung zur Anwendung:
•    Wissens- und Verständnisfragen: ab Präsenztag 14 Tage Zeit (bis spätestens 17 Uhr)
•    Geleitete Fallarbeit: ab Präsenztag 30 Tage Zeit (bis spätestens 17 Uhr)

Absenzen

In der Wegleitung für die überbetrieblichen Kurse, Abschnitt 6, sind die Absenzen inkl. Vorgehen grundlegend, ohne Auswirkungen auf allfällige Fristen geregelt.
Gemäss üK-Wegleitung muss der üK-Inhalt mit Vor- und Nachbearbeitung nachgeholt werden, sonst entstehen den Lernenden mit Bezug auf die üK-Kompetenznachweise Nachteile. Das heisst, es erfolgt, wenn möglich, eine Umteilung der Präsenztage in eine andere Klasse/Region. 
Kann der üK-Präsenztag nicht vor- oder nachgeholt werden, verpflichtet sich die lernende Person, den Inhalt des Präsenztages im Selbststudium zu erarbeiten. 
Ergänzende Regelungen (z.B. Vorgehen, Fristen für Absolvierung üK-Kompetenznachweise in Spezialfällen etc.) sind in myVBV bzw. im MSTeams-Kanal «myVBV-AFA_üK-CI» für die üK-Trainer/-dokumentiert.

Abgabetermine üK-Kompetenznachweise

Der üK-Kompetenznachweis 1 ist bis spätestens 15. August des 2. Lehrjahrs, der üK-Kompetenznachweis 2 bis spätestens 15. Mai des dritten Lehrjahrs zu übermitteln. Die Notenübermittlung erfolgt via myVBV.

Generelles

Schulungen für Berufsbildner/-innen, Praxisbildner/-innen, üK-Trainer/-innen

Im Lehrbetrieb begleiten ausgewiesene Berufs- und Praxisbildner/-innen die Lernenden, im überbetrieblichen Kurs stellen qualifizierte Trainer/-innen die Begleitung und Ausbildung der Lernenden sicher. 

Dies bedingt, dass die verantwortlichen Berufsbildner/-innen und die Praxisbildner/-innen der Lehrbetriebe wie auch die üK-Trainer/innen über die relevanten Kompetenzen und Fähigkeiten verfügen, um ihre Rollen erfolgreich wahrnehmen zu können.

Obligatorisches Kursangebot für verantwortliche Berufsbildner/-innen in Lehrbetrieben

Das Kursangebot für Berufsbildner/-innen wird über die kantonalen Berufsbildungsämter stichergestellt.

Basismodule für neue Praxis- und Berufsbildner/-innen

Als Berufs- oder Praxisbildende bzw. üK-Trainer nehmen Sie eine zentrale Rolle in der Ausbildung der kaufmännischen Lernenden ein. Die Reform 2023 bringt einige Neuerungen mit sich. Machen Sie sich fit für die neuen Inhalte der Ausbildungs- und Prüfungsbranche Privatversicherung.

Der Kurs richtet sich an neue und bestehende Berufs- und Praxisbildner/-innen und üK-Trainer/-innen, die das Basismodul KV Reform 2023 noch nicht besucht haben.

  • Basismodul - online: Dienstag, 10.12.2024, 13:30 - 16:00 Uhr, online > Hier anmelden

Austausch-Slots KV Reform 2023

Um Ihre offenen Fragen zu der KV Reform 2023 beantworten zu können, bietet der VBV regelmässige Austausch-Slots an. Bei Interesse bitten wir Sie, uns Ihre Fragen mittels Anmeldeformular vorgängig zukommen zu lassen. Die Termine dienen nicht nur zur Beantwortung Ihrer Fragen, sondern soll auch als Austausch-Plattform zwischen den Unternehmen genutzt werden. 

  • Austausch-Slot Semesterqualifikation & Bewertung: Freitag, 29.11.2024, 10:15 - 11:15 Uhr > Hier anmelden
  • Austausch-Slot Erfahrungsaustausch & deine Themen: Dienstag, 28.01.2025, 14:00 - 15:00 Uhr > Hier anmelden
  • Austausch-Slot Ausbildungsplanung: Donnerstag, 27.03.2025, 14:00 - 15:00 Uhr > Hier anmelden
  • Austausch-Slot To do’s Lehrbeginn 2025: Dienstag, 20.05.2025, 10:30 - 11:30 Uhr -> Hier anmelden

Überbetriebliche Kurse

Die üK-Verantwortlichen werden kontinuierlich vom VBV über die Neuerungen informiert und in den Entwicklungsprozess eingebunden. Die üK-Leitenden werden entsprechend von den üK-Verantwortlichen instruiert. Die detaillierten Schulungen zu den einzelnen üK-Einheiten erfolgen seit Frühling 2023.

Weitere Schulungen

Der VBV bereitet weitere spezifische Schulungen zur Rolle der Berufsbildner im Betrieb vor (Angebot ab 2024, Ausschreibung erfolgt via unsere Lernplattform). 
Für üK-Trainer/innen werden gegenwärtig spezifische Module zum neuen Rollenverständnis in den überbetrieblichen Kursen durchgeführt (Ausschreibungen erfolgen direkt via E-Mail an die üK-Trainer/-innen bzw. via üK-Regionenleitungen).

Kontakt

Team Nachwuchsentwicklung VBV

Telefon: 031 328 26 26

E-Mail: nachwuchsentwicklung(at)vbv-afa.ch

Überbetriebliche Kurse / myVBV

Telefon: 031 328 26 26

E-Mail: uek-support(at)vbv-afa.ch