18. Juni 2024 | Menschen
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Man hört ja so allerlei über die «Gen Z». Die Generation derjenigen, die ca. zwischen 1997 und 2012 geboren wurden, hat nicht überall den besten Ruf im Arbeitsmarkt, vor allem bei älteren Verantwortlichen. Dies, weil die Digital Natives der Generation Z komplett andere Anforderungen an Arbeitgebende haben als die Generationen davor. Wir haben eine Fachfrau gefragt, die es wissen muss: Valerie Malcherek, Employer Branding Specialist GenZ bei der Zürich Versicherung.
Was umfasst deine Rolle bei der Zürich Versicherung, und wie trägt sie konkret zur Nachwuchsentwicklung, insbesondere für die Generation Z, bei?
Als Employer-Branding-Spezialistin für die Generation Z bei der Zürich Versicherung sorge ich dafür, dass junge Talente auf unser Unternehmen aufmerksam werden und sich langfristig damit identifizieren. Ich arbeite eng mit verschiedenen Teams zusammen und organisiere spezielle Veranstaltungen, um die Zürich Versicherung als attraktive Arbeitgeberin zu präsentieren. Zudem sorge ich dafür, dass wir mit den richtigen Botschaften auf Social Media präsent sind, um unsere Zielgruppe zu erreichen. Dabei achte ich darauf, dass wir die Erwartungen und Bedürfnisse der Generation Z erfüllen, und unterstütze das Ziel, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich junge Talente wohlfühlen und ihr Potenzial voll ausschöpfen können.
Vor welchen Herausforderungen steht die Branche, wenn es darum geht, junge Talente auszubilden und für die Versicherungswirtschaft zu begeistern?
Hier steht die Versicherungswirtschaft vor verschiedenen Herausforderungen. Dazu gehören die Wahrnehmung der Branche, technologische Veränderungen, Flexibilität, Komplexität und Nachhaltigkeit. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen gezielte Employer-Branding-Strategien entwickelt werden: Wir müssen die Attraktivität der Arbeitsbedingungen steigern und die Chancen für persönliches und berufliches Wachstum deutlich machen. In Ausbildungs- und Entwicklungsprogrammen müssen wir junge Talente gezielt fördern und ihre Fähigkeiten für die Anforderungen der Branche weiterentwickeln.
Inwiefern trägt das YIP Programm dazu bei, die Versicherungsbranche insgesamt zu stärken und auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten? Und: ist das YIP-Programm nicht eine Konkurrenz zur Berufslehre?
Ein 18-monatiges Praktikum in der Versicherungsbranche stärkt die Branche durch den Erwerb von Fachkenntnissen und Erfahrung, den Aufbau eines beruflichen Netzwerks und den Beitrag frischer Perspektiven und Innovation.
Aus meiner Sicht besteht keine Konkurrenz, da die Zielgruppen unterschiedlich sind und die Einsatzmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens verschieden sind.
Wie findet dein Unternehmen die passenden Lernenden? Und bleiben die Absolventen auch nach Abschluss bei dir oder zumindest in der Branche?
Um passende Lernende zu finden und diese langfristig in der Branche zu halten, arbeiten wir bei der Zürich Versicherung mit Schulen, Berufsberatungen und Bildungsinstitutionen zusammen und nutzen vor allem soziale Medien.
Wir bieten unseren Lernenden eine positive Ausbildungserfahrung, attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten, Mentoring-Programme und die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen und Projekten zu arbeiten. Mit Veranstaltungen wie Informationsanlässen sowie Blogbeiträgen unserer aktuellen Lernenden auf Rekrutierungsplattformen möchten wir potenzielle Lernende ansprechen und Einblicke in den Ausbildungsalltag geben. Heute bleiben 80 Prozent der Lernenden (Durchschnitt der letzten Jahre) bei Zürich Versicherung, und 95 Prozent bestehen das Qualifikationsverfahren.
Wie siehst du die Zukunft der Ausbildung in der Versicherungsbranche? Welche Rolle spielt der VBV dabei, sicherzustellen, dass die Ausbildung einerseits den Anforderungen des Arbeitsmarktes und andererseits der jungen Zielgruppe entspricht?
Die Ausbildung in der Versicherungsbranche steht vor der spannenden Herausforderung, den Anforderungen der Digitalisierung und neuer Technologien gerecht zu werden. Der VBV muss dabei sicherstellen, dass die Ausbildung den Bedürfnissen der Branche und der jungen Zielgruppe entspricht.
Um junge Talente optimal auf die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten, müssen wir nicht nur einen starken Fokus auf neue Technologien und Innovationen legen, sondern auch damit verbundene Kompetenzen fördern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Bildungsinstitutionen ist unerlässlich, um die Ausbildung in der Versicherungsbranche zukunftsfähig zu gestalten.
Was gibst du jungen Menschen, die eine Karriere in der Versicherungswirtschaft in Erwägung ziehen, mit auf den Weg? Und welche Tipps hast du für Unternehmen im Umgang mit der Generation Z?
Jungen Menschen rate ich, in der Versicherungswirtschaft offen für Veränderungen zu sein, Ausbildungsmöglichkeiten zu nutzen und Netzwerke aufzubauen. Aber vor allem: Freude dabei zu haben!
Um diese jungen Talente anzusprechen und langfristig zu binden, sollten Unternehmen eine positive Arbeitsumgebung schaffen, Innovationen vorantreiben, Karriereentwicklungsperspektiven bieten, moderne Kommunikationskanäle nutzen und die Vielfalt fördern.