23. Februar 2023 | Menschen
23. Februar 2023 | Menschen
Nachwuchsentwicklung und damit auch die Umsetzung von Bildungsreformen erfordern ein starkes Netz sowohl im Verband als auch in der Branche. Die Nachwuchsentwicklung beim VBV umfasst so viele Themen und Anspruchsgruppen, dass wir uns manchmal fragen, wie Simon Werren, unser Leiter Nachwuchsentwicklung, seine verschiedenen Aufgaben in normalen Arbeitstagen unterbringt. Besonders jetzt, wo die Herausforderung der KV-Reform auf dem Tisch liegt. Klar ist: Ohne Begeisterung, starkes Engagement und Freude am Job geht es nicht.
Simon Werren, wer sind deine Anspruchsgruppen? Mit welchen Personen und Funktionen hast du regelmässig zu tun?
Meine Anspruchsgruppen sind sehr vielfältig. Am intensivsten ist natürlich die Zusammenarbeit mit meinen Teamkolleginnen und -kollegen in der Geschäftsstelle. Regelmässigen Kontakt habe ich mit den Mitgliedern verschiedener Miliz- und Verbandsgremien wie dem Vorstand VBV, dem Netzwerk Nachwuchsentwicklung, QS-Kommissionen und regionalen Verantwortlichen. Je nach Anlass habe ich auch viele Direktkontakte mit Experten, Dozenten oder üK-Leitern. Im Zusammenhang mit Kurseinführungen, Prüfungen und Einsichtnahmen in der Ausbildung Young Insurance Professional (YIP) VBV habe ich zudem regelmässig mit Lehrgangsteilnehmenden oder Kandidaten und Kandidatinnen zu tun. Schliesslich zu erwähnen ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Swiss Learning Hub, unserem Technologiepartner für die Lernplattform time2learn.
Ein weiterer wichtiger Teil meiner Arbeit ist das Engagement in der Schweizerischen Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB), wo ich im Vorstand bin. Seit kurzem habe ich die Co-Leitung in der Arbeitsgruppe Qualität und Umsetzung inne. Für all die Umsetzungsfragen im Zusammenhang mit der KV-Reform müssen Lösungen zusammen mit den Kantonsvertretern gefunden werden.
Im Weiteren habe ich für Projekte und Spezialaufgaben weitere Ansprechpartner. Nennenswert in diesem Zusammenhang ist die enge Zusammenarbeit mit der Eidg. Hochschule für Berufsbildung (EHB). Sie begleitet uns im betrieblichen und überbetrieblichen Umsetzungsprozess der KV-Reform, und eine ihrer Fachstellen macht für den VBV eine Evaluation der Ausbildung Young Insurance Professional (YIP) VBV.
Was beschäftigt im Moment deine Ansprechpartner?
Der Hauptfokus in der Nachwuchsentwicklung liegt sicherlich auf der Umsetzung der KV-Reform. Die Koordination stellt die beteiligten Akteure vor grosse Herausforderungen. Hier muss berücksichtigt werden, dass der Bund mit dem SBFI, die Kantone, die 19 Ausbildungs- und Prüfungsbranchen und mehr als 100 kaufmännische Berufsfachschulen als Verbundpartner gefordert sind. Der Grossteil der Branchen arbeitet zusammen mit Swiss Learning Hub für die Bereitstellung der neuen Lernplattform time2learn.
Welche Anforderungen musst du unter einen Hut bringen?
Die Zuteilung der Ressourcen auf die verschiedenen Aufgaben ist ein Dauerthema. Nebst den vielen Projekten darf auch das Tagesgeschäft nicht vernachlässigt werden. In der YIP-Ausbildung arbeiten wir mit Partnerschulen zusammen. Für die inhaltliche Entwicklung ist die Geschäftsstelle zusammen mit den Dozierenden zuständig. Zeitlich nicht zu unterschätzen sind die Ressourcen für die Erstellung, Durchführung und Nachbearbeitung von fünf regulären und fünf Nachprüfungen in zwei Sprachregionen. Hier dürfen wir auf die Unterstützung sehr motivierter (Haupt-)Expertinnen und Experten und Aufsichtspersonen zählen, die sich engagiert einbringen.
In der kaufmännischen Grundbildung ist die Zusammenarbeit ähnlich wie in der YIP-Ausbildung. Allerdings fallen hier die Umsetzung der Ausbildung (die üK), die PE-Bewertung und die Abschlussprüfungen in die Zuständigkeit der regionalen Verantwortlichen (üK-Verantwortliche und Hauptexperten). Für die Erstellung der schriftlichen Abschlussprüfung haben wir ein Expertenteam.
Ich bin stolz, auf ein motiviertes und engagiertes Team in der Geschäftsstelle VBV zählen zu dürfen, das die Servicequalität im Tagesgeschäft hochhält und die Projekte mit vielen Ideen und diplomatischem Geschick im Umgang mit den beteiligten Akteuren vorantreibt. Meine Kolleginnen managen verschiedene Teilprojekte und führen Arbeitsgruppen, bündeln die Bedürfnisse und entwickeln adäquate und umsetzbare Lösungen. Im Bereich der üK arbeiten sie intensiv mit dem Bereich Learning Solutions & IT zusammen.
Was ist die grösste Herausforderung?
Die grösste Herausforderung ist, die verschiedenen Ansprüche der Zielgruppe unter einen Hut zu bringen. Bildungsreformen erfordern einen langen Atem. Vieles ist organisch gewachsen, und Veränderungen im Milizsystem erfordern Lösungen, die gemeinsam mit den Betroffenen in verschiedenen Sprachregionen gefunden werden müssen. Neue Bildungspläne sowie veränderte Prozesse und Rollen müssen mit Augenmass entwickelt bzw. definiert werden, und deren Umsetzung muss miliztauglich und der Aufwand für Lehrbetriebe zumutbar sein.
Was macht dir am meisten Spass an deiner Aufgabe?
Die Tätigkeit ist überaus vielfältig und spannend. Die Bildungsgefässe in der Nachwuchsentwicklung weiterzuentwickeln, ist eine sehr interessante Aufgabe, benötigt aber auch viel Energie und Durchhaltewillen. Ich schätze den Kontakt mit Kollegen der Geschäftsstelle, von Ausbildungsbetrieben und anderen Branchen, Experten, Dozenten und Lehrgangsteilnehmenden. Meine Fremdsprachkenntnisse und mein versicherungsspezifisches Know-how kommen mir in vielen Aufgaben zugute.